Sie befinden sich hier:

Ev.-Luth. Kirchgemeinde Machern-Püchau-Bennewitz

 

Kirchenschutz - Was läuft gerade...

Stand Dezember 2021 - offizielles Ende der ursprünglich geplanten Laufzeit des Projektes

 

Am 9. Dezember erhielten wir die Antwort von Baupfleger Herrn Dorn. Es gab eine Videoschaltung, in der wir auf den Stand 27. Januar 2021 zurückversetzt wurden "Bitte verstehen Sie unsere Argumentation nicht als eine Behinderung Ihres sehr positiven gemeinschaftsförderlichen Engagements für unsere Kirchen, aber es geht hier definitiv um Eingriffe die nicht unterhalb der Genehmigungs-Schwelle liegen. Wir möchten somit erneut auf die Aktennotiz vom 10.02.2021 verweisen und Sie bitten die darin gegebenen Hinweise zum weiteren Vorgehen zu beachten."

 

Bei der Beratung zum Thema war die Baureferentin des Landeskirchenamtes Dresden - Dezernat VII (LKA) Katrin Tauber, Sandra Schramm - Rechts-Referentin im LKA, Christian Schumann - Fachbeauftragter für Glockenwesen/Verantwortlicher für Sicherungsanlagen im LKA sowie die Fachkraft für Arbeitssicherheit im Regionalkirchenamt Leipzig (RKA) Baupflege Jens Spielvogel und unser Baupfleger Tilman Dorn dabei.

Unser Kirchenvorstand berät das weitere Vorgehen - lassen wir uns überraschen. Somit ist der evtl. erste praktische Schritt des Projektes in die Ferne gerückt - falls das Projekt in dieser komplett neuen finanziell umfänglicheren Form dann überhaupt umsetzbar sein wird.

Stand Ende Oktober 2021

 

...immer noch keine Reaktion. Problem: es ist zu erwarten, dass die Preise im Jahr 2022 vielleicht um das Doppelte steigen. Daher versuchen wir weiterhin, eine grundsätzliche Entscheidung, die seit Juni aussteht, zu erhalten.

Stand Mitte September 2021

 

...bisher hat sich noch niemand aus dem Regionalkirchenamt gemeldet - auf Nachfragen ist gerade der Bau-Streß sehr hoch - auch über Baumaßnahmen der Kirchgemeinde Machern-Püchau-Bennewitz.

Stand Juli 2021

 

Das Gespräch mit unserem Baupfleger Herrn Dorn, der Fachkraft für Arbeitssicherheit Herrn Spielvogel, dem Verantwortlichen für Sicherungsanlagen/Glockenbeauftragter im Landeskirchenamt Herrn Schumann und Vertretern des Kirchenvorstandes fand am 27. Januar statt. Als Protokoll erhielten wir im Februar das Ergebnis. Hier werden viele Dinge genannt, die auf den ersten Blick das Ansinnen der gesamten Aktion finanziell unmöglich machen.

 

Im Protokoll wird die Planung, Errichtung und der Betrieb als Brandmeldeanlage über zertifizierte Firmen nach DIN14675 gefordert und wir sollen möglichst noch die Technischen Aufschaltbedingungen der Feuerwehr erfüllen. Im Vorfeld soll aus einem allgemeinen Sicherheitskonzept ein Brandschutzkonzept erstellt werden - daraus dann ein Brandmelde- und Alarmierungskonzept.

Im Juni 2021 positionierte sich der aktuelle Kirchenvorstand zu den Dingen wie sie von Anfang an geplant waren und bestätigte so den Beschluss des alten Kirchenvorstandes vom Juni 2020. Das Regionalkirchenamt will sich im August wieder melden.

 

 

Anfang 2021 ist das Standardwerk zum Thema bei Springer erschienen: „Brandschutz in Kirchen und Klöstern“ von Brandamtsrat a.D. Sylwester Kabat – 89,99 Euro – fast 700 Seiten. Das Buch liegt uns vor und hilft sehr, die Thematik von vielerlei Seiten zu betrachten. Am Beeindruckendsten ist der Fakt, dass von den 725 recherchierbaren Kirchenbränden in der Zeit 1949-2020 in Deutschland 49,2 % durch vorsätzliche Brandstiftung verursacht worden sind.  https://www.springer.com/de/book/9783658309640

 

Somit wäre eine Raucherkennung die weitreichendste Maßnahme, um das Gebäude vor unbemerktem Rauch- bzw. Feuerschaden zu bewahren...

 

Im Juli 2021 besuchten wir die 2015 bis auf die Grundmauern abgebrannte Dorfkirche Tellschütz bei Zwenkau im Rahmen einer Kirchgemeindeveranstaltung. Dieses beeindruckende Beispiel aus dem Kirchenbezirk Leipzig zeigt einmal mehr, dass das Thema Brandfrüherkennung in unseren Kirchen noch nicht den Stellenwert zur Erhaltung historischer Werte hat, wie man es sich wünschen könnte (die Feuerwehr wurde in der Nacht gerufen, als bereits die Flammen aus dem Turm schlugen). Links dazu z.B.:

 

https://www.lvz.de/Region/Polizeiticker/Sechs-Millionen-Euro-Schaden-nach-Brand-in-Tellschuetzer-Kirche-Feuer-brach-im-Turm-aus

 

https://www.youtube.com/watch?v=MOWubW5Cq-k

 

Stand Anfang Januar 2021

 

Aufgrund der Spenden für die Kirche Machern in erfreulicher Höhe, hatten wir uns vorgenommen, diese Kirche weitestgehend bis Silvester 2020 mit Rauchmeldern ausgestattet zu haben. Am 28. November nahmen wir in der vorhandenen Alarmanlage eine Übertragungseinrichtung für die Weiterleitung der Alarme in Betrieb – die Tests liefen erfolgreich. Binnen Sekunden werden jetzt die Meldungen übermittelt. Durch die Leihgabe des Altars der Kirche Leulitz besitzt die Kirche seit etwa 1995 eine Alarmanlage, welche etwa 2017 erneuert wurde.

 

Das die Rauchmelder nicht eingebaut sind, liegt daran, dass wir nicht dachten, dass im Dach- und Turmbereich der Kirche keine Melder vor Abstimmung mit dem Regionalkirchenamt eingebaut werden sollen. Immerhin sieht man in vielen Kirchtürmen Anlagen mit Richtfunkschüsseln für das schnelle Internet bis hin zu UMTS-Stationen, die dominierend fast ein ganzes Turmgeschoss einnehmen… da wären Rauchmelder wohl das kleinere optische “Übel”.

 

Durch Kontakt zum Regionalkirchenamt (RKA) erfuhren wir, dass wir pro Kirche ein Konzept erstellen sollen und dies über das Landeskirchenamt (LKA) zur Genehmigung einreichen müssen. Konzepte sind in Beziehung auf baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz nichts Ungewöhnliches… Hier gab es ein paar Irritationen, da zuerst das LKA zuständig war und auch der entsprechende Mitarbeiter der Ausstattung mit Rauchmeldern sehr positiv gegenüber eingestellt war – sogar auf meine Bitte einen Brief an unseren Kirchenvorstand schrieb. Jetzt ist dieser doch nicht mehr zuständig….? Aber alles wird gut! Ein erstes Vorortgespräch mit Kirchenvorstand, PfarrerIn und dem Kirchenbaupfleger Herrn Dorn vom RKA wird am 27. Januar stattfinden. Da wir alle nur das Beste für unsere Gemeinden und Kirchen möchten, werden wir hier einen gangbaren Weg gemeinsam finden und eventuelle Mißverständnisse ausräumen. Nach dem Termin wissen wir mehr.

 

Interessant: In der Kirche Panitzsch gab es 2012 einen Schwelbrand an einer Elektroverteilung – Schadensumme 120.000 Euro. (LVZ-Artikel dazu) Hier wurde danach für ca. 20.000 Euro eine Brandmeldeanlage mit Information der Feuerwehr installiert. Wäre ein richtiges Feuer in der 2007 für 350.000 Euro sanierten Kirche ausgebrochen, wäre das nicht spurlos an Pfarrer i.R. Herrn Freier vorübergegangen – so sagte er am Telefon. Hier war „nur“ die Sanierung im Bereich der Elektroverteilung und z. B. eine komplette Rußentfernung auch aus allen Orgelteilen zu stemmen. Wenn man sich hier verdeutlicht, dass wir aufgrund der ehrenamtlichen Ausführung bei uns nicht einmal ein Viertel der Anschaffungskosten benötigen… und allein ein verhinderter Schaden alle Mühen entlohnt…

 

Ebenso interviewte ich einen Sachverständigen für Brandmeldeanlagen mit dem ich ab und zu dienstlich zu tun habe. Aus seiner Sicht ist auf jeden Fall jede Brandfrüherkennung und -meldung besser als keine. Die beschriebenen Maßnahmen sieht er als ausreichend an. Vor allem Bereiche mit hoher Brandlast bzw. unwiederbringlichen Werten sollten mindestens überwacht werden. Über die Art und Weise der Ausführung der Brandmeldetechnik kann relativ frei entschieden werden. Es müssen keine DIN EN 54-Komponenten sein, wenn die Brandmeldeanlage “freiwillig” eingebaut wird und nicht nach Baurecht gefordert ist.